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  DEUTSCH - Christsein mit Maria: vom Sinn der Marienweihe 
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Vortrag von Monsignore Dr. Peter Wolf am 11. Dezember 2011 in der Basilika zu Werl



Sehr verehrter, lieber Herr Weihbischof, liebe Pilgerinnen und Pilger des Lourdesvereins und der Schönstattbewegung, liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Uns führt zusammen die Einladung des Lourdesvereins und der Schönstattbewegung im Bistum Paderborn. Beide Vereinigungen haben die Initiative ergriffen, 150 Jahre nach der Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Marias und 50 Jahre nach der Marienweihe Deutschlands zur Erneuerung der Weihe an Maria. Sie haben uns eingeladen, heute zusammen mit unserem Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in einem feierlichen Pontifikalamt uns aus diesen Anlässen der Gottesmutter erneut zu weihen und das Bistum ihrem Schutz anzuvertrauen. Dazu sind wir zusammen gekommen in dieser ehrwürdigen Basilika, die seit alters der Gottesmutter geweiht ist und als größtes Wallfahrtsheiligtum Ihrer Erzdiözese weit über Paderborn hinaus bekannt ist. Ich freue mich, diesen Tag mit Ihnen erleben zu dürfen und habe gern die Aufgabe übernommen, uns einzustimmen und gemeinsam darüber nachzudenken, was wir denn da tun, wenn wir uns der Gottesmutter weihen.

Maria im Johannesevangelium

In dieser Besinnung möchte ich zuallererst schöpfen aus dem Zeugnis der Heiligen Schrift. Ich wähle dazu exemplarisch das Zeugnis des Johannesevangelium. Johannes hat sein Evangelium als das letzte von allen geschrieben, in einer Zeit, als die Evangelien von Markus, Lukas und Matthäus bereits bekannt waren. Er hat das vierte Evangelium verfasst aus einer ganz tiefen Meditation über das Leben und Wirken Jesu Christi. Er selber beginnt sein Evangelium nicht mit einer Geschichte über die Geburt Jesu, so wie das Lukas tut. In seinem Prolog unternimmt er es, eher die ganze Dramatik darzustellen, was sich da ereignet zwischen Gott und den Menschen, zwischen Himmel und Erde. Er bezeugt den Beschluss in Gott selber, sich zu zeigen und sich zu offenbaren und hier auf diesem Erdboden Fleisch zu werden. Und dann beginnt Johannes zu erzählen, wie das geht mit dem Glauben, mit dem Ankommen Gottes unter den Menschen.

Maria bei der Hochzeit von Kana

Die erste Erzählung aus dem Leben Jesu handelt von einer Hochzeit, von der Hochzeit zu Kana. Ganz auffällig beginnt er seine Erzählung mit der Bemerkung: "Die Mutter Jesu war dabei". Noch bevor irgendjemand da ist auf dieser Hochzeit, betont er, dass Maria da ist. Dann kommt die Geschichte, die Sie alle kennen, die Geschichte einer Hochzeit. Doch dieses Fest nimmt auf einmal Dimensionen an, wie sie eine Hochzeit in einem so kleinen Dorf wie Kana wohl kaum gehabt haben kann. Es ist eine Unmenge von Wein, von dem in dieser Geschichte die Rede ist. Nachdem man schon lange gefeiert hat, geht es noch einmal um 500 Liter Wein. Das kann einen stutzig machen. Wer im Alten Testament kundig ist, wird auf Stellen stoßen, wo auch von sehr viel Wein die Rede ist und wo das Übermaß an Wein darauf verweist, dass jetzt eine neue Zeit beginnt. Es ist eine Zeit Gottes, wo es Freude im Überfluss gibt, wo Gott da ist, wo man einfach feiern muss. Die Hochzeit, von der am Beginn des Johannesevangeliums erzählt wird, geht über in diese große Hochzeit zwischen Gott und seinem Volk, die von den Propheten für die Endzeit angesagt ist. Diese endzeitliche Hochzeit fängt an mit dem Neuen, das mit Jesus beginnt, und dazu sagt der Evangelist nach langem Meditieren: Maria war dabei. Immer wenn es geht um den Anfang und um die Zukunft des Glaubens - so im Johannesevangelium - ist Maria dabei. Sie hat damit angefangen. Sie hat geglaubt. Wie bei Lukas ist sie die Erste, die glaubt, die Erste, die sich einlässt auf das, was mit Jesus beginnt. Sie ist die Erste, die zu ihm gehört. Sie ist schon ganz auf seiner Seite und spricht die Leute an, spricht Jesus an: "Sie haben keinen Wein mehr." (Joh 2,3) Jesus weist sie zunächst zurück. Sie kennen alle diese überraschende Anrede: " Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen." (Joh 2,4) Aber Maria lässt sich von dieser Antwort des Herrn nicht erschüttern in ihrem Glauben. Sie sagt den Dienern: "Was er Euch sagt, das tut!" (Joh 2,5) Und dadurch geht die Geschichte weiter, ja fängt die Geschichte erst richtig an. Es kommt zu der endzeitlichen großen Hochzeit, zu der Menge von Wein. Es geschieht durch Jesus, der das Wunder wirkt. Am Ende dieser Erzählung heißt es dann ganz eigenartig: "Und seine Jünger glaubten an ihn." Da wird Maria nicht genannt; sie glaubte bereits am Anfang. Sie steht am Anfang, wo es darum geht, dass Glaube anfängt unter den Menschen. So dürfen wir Johannes verstehen, wie er die Rolle der Gottesmutter nach seinem langen Meditieren auffasste.

Maria und der Jünger unter dem Kreuz

Und dann blättern wir weiter in seinem Evangelium, suchen vielleicht zunächst vergeblich, wo er noch auf Maria zu sprechen kommt, bis wir auf einmal in der letzten Szene des Lebens Jesu wieder auf sie stoßen. Am Anfang und am Ende bringt er Maria ins Spiel: Er rahmt das Leben Jesu ein mit Maria. Und auch dort nennt er zuerst ihre Gegenwart. "Beim Kreuze Jesu standen Maria" (Joh 19,25) – und dann nennt er die anderen. Und wieder ist ein Jünger dabei, "der Jünger, den Jesus liebte", heißt es. Er wird nicht mit seinem Namen vorgestellt, obwohl wir das alle so im Kopf haben: Das ist doch Johannes! Aber wer das Evangelium genau liest, wird feststellen: Der Evangelist nennt ihn nie mit diesem Namen. Er nennt ihn immer mit diesem eigenartigen Relativsatz: "der Jünger, den Jesus liebte". Und diese Charakterisierung finden wir gleich fünfmal in seinem Evangelium. Dieser Jünger steht mit Maria unter dem Kreuz. Der Evangelist schreibt, dass Jesus seine Mutter stehen sieht und bei ihr Jünger, den er lieb hat. Und Jesus spricht seine Mutter an, so wie damals in Kana mit der gleichen überraschenden Anrede: "Frau, siehe, dein Sohn!"(Joh 19,26) Und dann an den Jünger gewandt: "Siehe, deine Mutter!" Joh 19,27) Manche Theologen haben diese Geschichte im Sinne einer Altersvorsorge Jesu für seine Mutter auslegen wollen. Ich frage Sie: Wen hätte das um das Jahr 100 nach Christus noch interessiert? Ich denke, dieser Evangelist, der sehr bewusst und oft mit ganz viel Hintersinn sein Evangelium schreibt, hat sich dabei mehr gedacht. Der Wortwahl nach ist es nicht so, dass nur der Jünger einen Auftrag bekommt. Gegenseitigkeit ist hier im Blick und angesprochen. In der Kunst findet man diese Szene ganz oft dargestellt. Menschen vieler Generationen, vieler Jahrhunderte haben sich von dieser Kreuzes-Szene ansprechen lassen, haben sich betreffen lassen von diesem letzten Wort, von diesem Testament Jesu, wie Pater Kentenich es oft genannt hat. Viele Darstellungen zeigen dieses Bild so, dass Maria auf den Jünger schaut und der Jünger auf sie. Man gewinnt den Eindruck, als wollten die Künstler sagen: Beide folgen sofort dem Auftrag Jesu. Auch dem Evangelisten ist wichtig, dass dieses Wort sofort umgesetzt wurde, wenn er schreibt "Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich." (Joh 19, 27) Aus dem Auftrag Jesus ist also etwas geworden.

Maria in der Geschichte der Kirche


Das Wort Jesu am Kreuz ist erfüllt worden von Anfang an. Die Geschichte der Kirche ist wie eine lange Geschichte des Verstehens jenes Wortes, jenes Testamentes Jesu. Ganz am Anfang greifen die Christen zunächst auf, was der Engel gesagt hat: "Sei gegrüßt" Die frühen Mariengebete, die wir kennen, beginnen meist mit diesem Gruß. Die ältesten Hymnen beginnen mit dieser Stimmung der Hochzeit, dieser Stimmung der Freude. Diese Botschaft wird eingeholt. Ja, Maria ist die Tochter Zion, die sich freuen soll. Und wir alle haben Grund zur Freude für das Neue, was Gott gewirkt hat, was er in ihr begonnen hat. Sie durfte ganz dabei sein bei diesem Anfang. Und dann hat sich das immer weiter entfaltet. Das erste vollständige Mariengebet, das gefunden wurde, das auf einem Papyrus aus dem Ende des dritten Jahrhunderts in Oberägypten gefunden wurde, vertraut bereits einen Christen dieser Mutter an: "Unter Deinem Schutz und Schirm…" Dieses Gebet ist bis heute weiter gewachsen und uns in dieser Weise vertraut und bekannt. Es ist ein Gedanke, den also die Christen schon sehr früh aufgegriffen haben: Wir können uns dieser Mutter anvertrauen. Sie wird seit den ersten Jahrhunderten nicht nur dargestellt als Vorbild, sondern als eine Mutter, die hilft, der man sich anvertrauen kann, von der ein Schutz ausgeht. Bald kommt eine weitere Erfahrung dazu. Im vierten Jahrhundert gibt es in der jungen Christenheit eine ganz erhebliche Auseinandersetzung. Es geht um die Frage, wie man auslegen und verstehen muss, dass Jesus Gott und Mensch gleichzeitig ist. Es geht dabei um die zentrale Frage unseres christlichen Glaubens! Wenn die Christen damals aufgegeben hätten, beides zusammen festzuhalten, dann wäre heute Jesus nur noch ein guter Prophet, ein guter Religionsstifter, ein guter Moralapostel – aber nicht der Sohn des lebendigen Gottes. Auf dem Konzil von Ephesus wird für die junge Kirche klar und eindeutig – wir dürfen sagen, ja wir müssen sagen – wenn wir die ganze Heilige Schrift ernst nehmen: Maria hat Jesus so geboren, dass er von Anfang an bereits Gott und Mensch war. Sie ist im Ernst Gottesgebärerin, Gottesmutter. Sie ist nicht die Gebärerin eines Menschen, der im Nachhinein wichtig wird, eines Menschen, der im Nachhinein göttlich wird. Sie ist Mutter dessen, der von Anfang als Gott und Mensch zur Welt gekommen ist. Der Glaube an die Gottesmutterschaft Mariens wird zur großen Gewissheit, richtig an Jesus zu glauben, wird eine große Hilfe, klar zu bekommen, was wir als Christen von Jesus halten dürfen und glauben sollen. So ist von Anfang an die Verehrung dieser Mutter nicht eine Konkurrenz zu Jesus, sondern gerade eine Hilfe im Ernst an diesen Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, zu glauben. Die Entscheidung des Konzils von Ephesus und die Freude an diesem Glauben führen dazu, dass man nun überall beginnt Kirchen zu bauen, die den Namen der Gottesmutter tragen. Maria wird zur Patronin vieler Kirchen in Ost und West. Maria Maggiore in Rom geht auf diese Zeit zurück und wurde nach dem Konzil von Ephesus begonnen und viele, viele mehr. Wo man Eucharistie feiert, wo man christlich glauben will, wo man ganz an Jesus hängen will, da baut man eine Marienkirche. Maria wird erlebt als eine, die einem hilft, richtig an Jesus zu glauben, sich voll und ganz zu Jesus zu bekennen. Marienverehrung ist nicht ein Zierrat der Christen am Rande ihres Glaubens. Marienverehrung ist nicht der zusätzliche Maialtar. Marienverehrung ist mit Maria Christus finden, mit ihr an ihn glauben, mit ihr an Jesus hängen. Es ist "Christsein mit Maria", um es mit dem Titel meines neuen Marienbuches zu sagen.

Maria im Lebenswissen der Heiligen

Und so haben es die großen Heiligen und die großen Ordensgründer der nächsten Jahrhunderte immer wieder aufgefasst und praktiziert. Sie haben ihre Gründungen der Mutter Gottes geweiht, damit das, was da an Christentum gelebt werden will, gelingt, dass es echt wird, dass es in der ganzen Tiefe verwirklicht und geglaubt wird. Ich möchte Ihnen von einem Heiligen erzählen, den man vielleicht gar nicht so von vornherein mit Maria zusammenbringt. Ich meine den heiligen Ignatius von Loyola, den großen Gründer der Jesuiten, der Gesellschaft Jesu, dem es ganz offensichtlich um Jesus und in einem großen und tiefen Ernst um die Nachfolge Jesu geht. Aber gerade auch in seinem Leben findet sich diese typische Spur der Gottesmutter und ihrer Rolle für den Glauben. Als Ignatius seine Bekehrung vollziehen will, als er nach der Zeit der Einsamkeit in Manresa nun wirklich anfangen will zu glauben, wirklich anfangen will, Christus nachzufolgen, da macht er eine Marienwallfahrt auf den Monserat, auf den zersägten Berg Spaniens. Auf dem Weg dorthin tauscht er mit einem Bettler seine Kleider. Der wird später verhaftet, weil er so kostbare Kleidung trägt wie der stolze Grafensohn Ignatius. Da oben auf dem Berg beichtet er drei Tage lang. Und die Nacht vor dem Fest der Verkündigung, die Nacht vor dem 25. März, verbringt er in der Bettlerkleidung und mit einem Pilgerstab in der Hand vor dem Bild der schwarzen Madonna vom Monserat. Seinen Degen, auf den er so stolz war, hängt er an ihrem Bild auf. Er beginnt ein neues Leben. Und wo setzt er den Anfang? Bei der Mutter Gottes! Er spürt offensichtlich, was sich jetzt in seinem Leben wandelt, das gehört hierher. Das hat mit dem Tag ihrer Berufung zu tun. Das gehört zu dieser Frau und Mutter, die so sehr für Jesus gelebt hat, wie er es ab diesem Tag leben will. So vollzieht Ignatius von Loyola seine Bekehrung. Ein paar Jahre später wird Ignatius Priester. Mit über 30 Jahren studiert er noch in Paris, bereitet sich auf den Priesterberuf vor. Er empfängt die Priesterweihe, traut sich aber nicht, die Heilige Messe zu feiern. Er schiebt seine Primiz ein ganzes Jahr auf aus der Überzeugung: Ich bin unwürdig, ich bin noch zu wenig Jesus zugesellt. Er fängt an, zu seiner "Herrin", wie er Maria oft nennt, zu beten, dass sie ihn "Christus zugeselle". Tagelang, monatelang – immer wieder diese Bitte. Und er ist unterwegs mit seinen ersten Gefährten, unterwegs nach Rom. Eine Tagereise vor Rom in einer kleinen Kapelle in La Storta – ich war dieses Jahr schon in dieser Kapelle mit Mitbrüdern aus meiner Priestergemeinschaft. In dieser Kapelle hat Ignatius eine geistliche Erfahrung. In einer Schau wird ihm die tiefe Gewissheit geschenkt, Christus zugesellt zu sein! Seine Bitte an die Muttergottes ist erhört, der Vater hat ihn Christus zugesellt. Sie ziehen weiter nach Rom und dort feiert er in Maria Maggiore seine erste Heilige Messe. (vgl. Ignatius von Loyola, Bericht des Pilgers)

Maria führt zu Christus

Worauf wir hier stoßen ist eine Erfahrung, die man so umschreiben könnte: Maria spielt eine Rolle, wo es geht um den Anfang des Glaubens. Es ist die Gnade, die sie vermitteln kann, dass jemand zu glauben beginnt, dass jemand Christus nahe kommt, ihm "zugesellt" wird. Was sie selber am meisten ausgezeichnet hat, ihren Glauben, ihre Zuneigung und Zugehörigkeit zu Jesus, das kann sie auch heute vermitteln, wo immer sich jemand ihr anvertraut und zu ihr gehören will, wo jemand sich ihr weiht. Das ist die Lebenserfahrung der Heiligen, das Lebenswissen der Christen über Jahrhunderte. Wenn Maria ins Spiel kommt, fängt der Glaube an. Wenn Maria ins Spiel kommt, wächst die Beziehung zu Christus. Nicht Konkurrenz zu Christus, sondern das gerade Gegenteil gehört zur Erfahrung der Marienweihe. Es gibt keinen Menschen, der so sehr an Jesus hängt, dem Jesus so wichtig ist, der so ein "Christo-Zentriker" ist wie Maria. Alles Gerede von Konkurrenz, als würde Marienverehrung Christus auf die Seite schieben, versteht nichts von diesem inneren Lebensgeheimnis Mariens, von dem berührt wird, wer zu ihr gehören will und wer sich ihr weihen will. Deshalb ist sie die beste Adresse, wenn es darum geht, Christ zu werden und Christus nachzufolgen. Deshalb ist Maria die beste Adresse, wenn wir wollen, dass unser Land gläubig bleibt, wenn wir wollen, dass auch in Zukunft Jesus Christus in der Mitte steht für unser Volk und Vaterland. Deshalb ist sie die beste Adresse nach wie vor. So lasst uns also der Einladung dieses Tages folgen und die Marienweihe erneuern für uns und unser Bistum.

Der Jünger, den Jesus liebt, ist Maria anvertraut

Lassen Sie mich noch einmal zurückkommen auf die Sicht des Johannes-Evangeliums und die Szene mit der Mutter und dem Jünger beim Kreuz Jesu. Im Nachhinein bin ich ehrlich gesagt froh, dass der Jünger ohne Name genannt wird. Man könnte jeden anderen Namen einfügen, den Ihren und den Meinen. Es geht um den Jünger, den Jesus liebte. Und so ist es sicherlich vom Evangelisten gemeint. Denn Johannes geht es in seinem Evangelium gerade in den Abschiedsreden ganz darum, dass der Glaube Zukunft hat, dass auch in der Zeit nach Jesus Jüngerschaft möglich ist, dass man auch nach Jesu Tod an ihm hängen kann. In den Abschiedsreden finden wir viele Worte Jesu, denen es um dieses Bleiben geht: "Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch!" (Joh 15,4) "Bleibt in meiner Liebe!" (Joh 15,9) Damit der Glaube Zukunft hat, ist es also gut, ein Jünger zu werden, den Jesus liebt und der in seiner Liebe steht. Nicht unsere Leistung ist es, wenn wir gute Christen sind. Dass wir uns in seine Liebe hineingetrauen und in ihr bleiben, das erbittet uns die Gottesmutter Maria. Darauf dürfen wir uns verlassen, wenn wir uns ihr anvertrauen und uns ihr weihen.

Früchte der Marienweihe

Schutz und Hilfe

Fragen wir abschließend: Was sind die Früchte der Marienweihe? Ich denke, man darf aus der Erfahrung der Christenheit als erstes sagen: Wer sich der Gottesmutter weiht, erfährt ihren Schutz. Wir fanden diese Erfahrung in dem uralten Gebet "Unter Deinem Schutz und Schirm", in dem ein Christ aus dem dritten Jahrhundert diese Erfahrung ausgesprochen hat. Er weiß sich beschützt und geborgen. Sie ist eine Mutter, die weiß, was wir brauchen. Eine Mutter, die gern hilft.

Wachstum im Glauben

Die zweite Erfahrung könnte man so formulieren: Wer sich der Gottesmutter weiht, der wird wachsen im Glauben. Diese Hoffnung dürfen wir haben für den eigenen Glauben, der uns vielleicht sehr kostbar geworden ist. Und wir dürfen diese Hoffnung haben für diejenigen, um deren Glauben wir vielleicht in Sorge sind, dass er ihnen zu wenig bedeute oder noch nicht recht aufgegangen ist. Auch da ist Maria die richtige Adresse. Beten wir für unsere Kinder, beten wir für unsere Jugend, beten wir für die Zukunft des Glaubens in unserem Land.

Wachstum in der Beziehung zu Jesus

Die dritte Erfahrung, von der wir sprachen, möchte ich so festhalten: Es ist eine Frucht und eine Wirkung der Marienweihe, dass die Beziehung zu Jesus Christus wächst. Was wir bei Ignatius gesehen haben, ist eine typische Frucht der Marienweihe. Da ist Christentum nicht nur im Kopf und nicht zuerst die Frage von Glaubenssätzen und Überzeugungen – wenn ich Christ bin, wenn ich Katholik bin muss so und so denken -, sondern da überträgt sich etwas, was für Maria als Person ganz wichtig und selbstverständlich war, Jesus zu lieben, zu Jesus zu gehören, so wie Mutter und Kind zusammengehören. Ich finde, unser Glaube braucht diese Tiefe. Ein Glaube, der heute nur im Kopf sitzt, der wird diese turbulente Zeit nicht durchtragen. Wenn unser Glaube nicht tiefer wächst und zur Zugehörigkeit zu Jesus wird bis hinein in unser Gefühl und unser Empfinden, dann werden wir vielleicht auf einmal nicht mehr wissen, wem wir gehören und was wir glauben. Ich denke, dass wir gerade diese Zugehörigkeit, dieses "Zugesellt-werden" zu Jesus, von dem Ignatius sprach, heute brauchen und uns gegenseitig wünschen sollten.

Teilhabe an der Sendung Marias

Und eine vierte Frucht möchte ich benennen: Ich glaube, wer sich Maria weiht, wer in der Marienweihe zu ihr gehört, der wird zunehmend spüren, dass ihm eine Aufgabe zuwächst. Da wächst einem etwas zu von ihrer Sendung und Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Jesus bekannt wird. Sie hält ihn als Erste hin, bevor irgendein Apostel predigt. Sie hält ihn als erste hin für die Hirten, für die Könige. Das ist die Sendung Marias: Christus bringen und Christus zeigen. Das ist etwas, was wir von ihr lernen und mit ihr tun dürfen: Christus zeigen, dem eigenen Kind, dem eigenen Enkel, dem geliebten Partner, oder wer immer zu uns gehört. Christus zeigen wie Maria und mit Maria. Diese ureigenste Aufgabe Marias wächst uns zu. Sie behält sie nicht für sich, sondern gibt uns Anteil daran. Sie möchte viele Menschen gewinnen, dass sie wie Apostel werden, dass sie missionarisch werden, wie die Bischöfe in ihrem letzten Hirtenwort uns vor Augen gestellt haben. Dann hat der Glaube wieder eine Chance in unserem Land, wenn viele von innen heraus so bewegt werden, wenn Maria viele gewinnen darf in unseren geistlichen Gemeinschaften, die ganz apostolisch werden und denen die Weitergabe des Glaubens ein Herzensanliegen ist. Nicht die ständig davon reden, sondern die innerlich darauf brennen, dass jemand um sie herum etwas von Jesus versteht, werden der missionarischen Kirche ein Gesicht geben. Das ist die Art der Gottesmutter, die Art, von der wir entzündet werden müssen, damit der Glaube Zukunft gewinnt. Und wenn wir diese Marienweihe gerade im Jahr des Bonifatius, dieses großen Mannes für unseren Glauben in Deutschland, feiern, dann mit dieser Perspektive und mit dieser Hoffnung. Wir weihen uns Maria, damit Christus eine Zukunft bekommt in unserem Land, in unserem Leben, in unserer Liebe.

Inserito Mercoledi 24 Ottobre 2012, alle ore 9:33:01 da latheotokos
 
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